Der Komponist Enjott Schneider schreibt exklusiv für "Musica sacra"

„Ich wünsche mir, dass auch künftig kirchenmusikalische Werke modellhafte Leuchttürme bleiben, die zur Spitze der musikalischen Avantgarde gezählt werden, so wie es zum Beispiel nach 1950 mit den Werken Messiaens der Fall war, später auch bei Penderecki (Lukas-Passion) oder in der Postmoderne bei Arvo Pärt.“ Das schreibt Professor Dr. Enjott Schneider in seinem exklusiven Beitrag „Kirchenmusik – Ihre Qualitäten und Chancen“ für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Musica Sacra (Heft November/Dezember 2014). Schneider wurde vor allem als Filmkomponist bekannt und wirkte lange Jahre als Kompositionslehrer an der Hochschule für Musik in München. Musica sacra ist das offizielle Verbandsorgan des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland (ACV) und die einzige überregionale Fachzeitschrift für katholische Kirchenmusik in Deutschland.

In seinem Text definiert Schneider Kirchenmusik als einen „dynamischen Prozess“, als ein „Spannungsfeld, in dem in den besten Momenten ein Blick ins göttlich Innere der Welt ermöglicht wird“. Er spricht sich daher im Rahmen des Kirchenmusikstudiums für „weniger Regelungswahn im Curriculum“ aus und fordert „Freiräume zum Musizieren, Erweitern der Hörerfahrungen und Experimentieren“. „Den Kopfstand im Alltag üben – das würde mehr Gottesnähe evozieren als Skripten zu pauken und Normierungen zu lernen. So wie in der psychoanalytischen Ausbildung der Eleve in Lehranalysen sich selbst und sein Unbewusstes erfahren hat, so müsste auch die kirchenmusikalische Ausbildung neue Methoden finden, um tiefste Musik-, Schöpfungs- und Gotteserlebnisse zu vermitteln“, schreibt Schneider.

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