Eine Einladung zum Schweizerischen Kirchenmusikkongress in St. Gallen bot den Präsidenten der Allgemeinen Cäcilienverbände in den deutschsprachigen Ländern (Maja Bösch (CH), Johann Simon Kreuzpointner (A) und Markus Bosbach (D)) die Gelegenheit, sich in der jetzigen Zusammensetzung erstmals persönlich zu Kennenlernen und Austausch zu treffen. In Österreich und der Schweiz sind die ACV bereits seit längerem im Schweizerischen Katholischen Kirchenmusik Verband (SKMV, gegründet 1988) bzw. in der Österreichischen Kirchenmusikkommission (gegründet 1987) aufgegangen. Der Austausch in St. Gallen beschäftigte sich mit ähnlichen Themen wie der rahmengebende Kongress: Ort und Auftrag der Kirchenmusik unter rapide sich verändernden gesamtgesellschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen, Rolle des Kirchenmusikers im Zusammenspiel mit anderen pastoralen Diensten, Perspektiven für die Zukunft. Auch jeweils verbandsinterne aktuelle Themen wurden besprochen: Profile, Kommunikationskanäle zu Bischofskonferenzen und anderen Akteuren, wirtschaftliche Herausforderungen. So ähnlich viele Fragestellungen waren, so unterschiedlich sind doch auch viele Entwicklungen. Das hängt vermutlich entscheidend mit der Ausstattung mit hauptamtlichen Stellen im kirchenmusikalischen Dienst zusammen, ein Faktor, der allein in Deutschland zu einer sehr differenzierten Entwicklung unter den Diözesen führt.
Der Kirchenmusikkongress St. Gallen bearbeitete die o.g. Themen in Referaten und Workshops und bot insgesamt einen lebendigen Austausch. Befruchtend war dabei die Teilnahme vieler pastoraler Berufe und von Theologiestudenten aus Chur, die sich auf den kirchlichen Dienst vorbereiten. Durchdacht gestaltete Liturgien und Konzerte u.a. im prächtigen Dom mit seinen drei Orgeln waren integraler Bestandteil der Tagung.