Orlando-di-Lasso-Medaille für Richard Mailänder

Ein Evensong in der Kölner Basilika St. Aposteln war der festliche Rahmen für die Ehrung von Prof. Richard Mailänder mit der Orlando-di-Lasso-Medaille. Die Cäcilienverbände in den Ländern deutscher Sprache verleihen diese höchste Auszeichnung an Persönlichkeiten, die sich auf nationaler und internationaler Ebene um die Kirchenmusik verdient gemacht haben. Mailänder, seit 1987 für die Kirchenmusik im Erzbistum Köln verantwortlich, hat neben seinen diözesanen Aufgaben von 1993 bis 2002 die Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik der Diözesen Deutschlands geleitet (AGÄR). In dem mehrjährigen Prozess der Erstellung des aktuellen Gebet- und Gesangbuchs Gotteslob war er für die Leitung der Arbeitsgruppe I „Lieder“ verantwortlich. Schon im Oktober 2021 hat der Bundespräsident ihn „für seine Verdienste um die internationalen Beziehungen von Chorleitern und Komponisten und seine künstlerische Arbeit mit dem Figuralchor Köln“ mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Als Mit-Herausgeber zeichnet er verantwortlich für etliche Publikationen, darunter das bis heute erfolgreiche Kölner Chorbuch, verschiedene Begleitwerke zum Gotteslob wie auch zum Evangelischen Gesangbuch. Seit 2014 koordiniert er – zunächst gemeinsam mit Prof. Pawel Lukaszewski (Warschau) – den Internationalen Kompositionswettbewerb Musica sacra. Seit 2000 unterrichtet er Liturgiegesang an der Hochschule für Musik und Tanz, Köln, an der er 2013 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Mailänder ist ein gefragter Referent zu kirchenmusikalischen Fragestellungen auf nationaler und internationaler Ebene, z. B. bei Tagungen des Päpstlichen Kulturrats und in Rio de Janeiro. Dem ACV dient er aktuell als 1. Vizepräsident.

Mailänder nahm die hohe Auszeichnung aus den Händen von Msgr. Bosbach, dem Präsidenten des ACV, sichtlich gerührt entgegen. Auch wenn Mailänder um die hohe Bedeutung dieser Ehrung weiß, hat der Kölner Innenstadtpfarrer und langjährige Weggefährte Dr. Dominik Meiering vermutlich recht, wenn er in seinem Grußwort sagte, dass die noch größere Freude für ihn der Evensong selbst gewesen sei. Weit über hundert Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker hatten ihn hinter seinem Rücken angesichts des in diesem Herbst anstehenden Eintritts Mailänders in den Ruhestand organisiert, um so Danke zu sagen für seine außerordentlichen Verdienste um die Kirchenmusik im Erzbistum Köln. Mailänder, der sich keine große Verabschiedungsfeier gewünscht hat, wurde mit einem kleinen Trick in die Kölner Kirche gelotst und war angesichts so vieler Kolleginnen und Kollegen sprachlos und mehr als überrascht. gerührt. Vor dem Segen bezeugte der Geehrte selbst in sehr persönlichen Worten, dass es für ihn das größte Geschenk sei, dass gerade diese Form des Abschieds gewählt worden sei. Die Suche nach Möglichkeiten, im gesungenen Vollzug des Stundengebets stimmige Gottesdienste auch ohne Priester feiern zu können, habe ihn immer beschäftigt. Die Regionalkantoren der Diözese haben nicht nur diesen anrührenden Gottesdienst mit Musik aus dem Kölner Chorbuch vorbereitet, sondern auch dafür gesorgt, dass anschließend noch miteinander weitergefeiert werden konnte. Aber erst, nachdem Mailänder selbst Rheinbergers Abendlied dirigiert hatte.

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