Im Alter von 73 Jahren ist am 10. Juni, dem Jahrestag seiner Primiz, Wolfgang Gaber verstorben. Von 2009 bis zu seinem Tod war er Präses des Diözesan-Cäcilienverbands der Erzdiözese Freiburg. Gaber wurde 1948 in Heidelberg geboren und 1973 in Freiburg zum Priester geweiht. Nach seelsorglichen Stationen u. a. in Kippenheim, Bühl, Freiburg-Landwasser und Schwetzingen wirkte er von 2011 bis 2018 als Stadtdekan und Dompfarrer in Freiburg, wo auch starke ökumenische Impulse von ihm ausgegangen sind. Immer galt sein Engagement den Chören im diözesanen Cäcilienverband – an deren SängerInnen er sich noch vor wenigen Wochen mit einem Video-Grußwort gerichtet hatte.
Der weite musikalische Horizont Gabers zeigte sich in seinem Interesse sowohl an Vokalmusik als auch am Orgelspiel und Orgelbau. Als geistlich-musikalisches Angebot verstand er die mehrtägigen Chorreisen des DCV mit Zielen wie Vierzehnheiligen (2011), Burgund (2015) und Köln (2019). Jeweils an einem Dezembernachmittag ließ er es sich nicht nehmen, an den vier Orgeln des Freiburger Münsters eine Adventsmusik zu spielen. Die Spenden dieses Konzerts kamen der »Suppenküche Lemberg« in Freiburgs Partnerstadt Lviv und der »Freiburger Pflasterstub’« als karitativer Anlaufstelle für von Armut und Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen zugute.
Dompfarrer und Stadtdekan Christoph Neubrand würdigte Wolfgang Gaber als »eine Institution für das Dekanat Freiburg und die Dompfarrei«. Sein Humor, seine Freude und seine Glaubenskraft seien etwas ganz Wertvolles gewesen. Vor allem seine herzliche und wertschätzende Art wird vielen Menschen in Erinnerung bleiben. Mit dem Amt für Kirchenmusik war Gaber eng verbunden, etwa bei der Planung und Durchführung von Chortreffen. Als ihm vor wenigen Wochen der Sammelband GottesKlänge überbracht wurde, reagierte er unverzüglich mit der Nachricht, wie gern er an dieser Tagung mit dabei gewesen war. Unsere Erinnerung an Wolfgang Gaber ist getragen von der Hoffnung, dass er nun hörend und musizierend bei den Gottesklängen mit dabei ist.
Meinrad Walter
Foto © Erzdiözese Freiburg