Karl-Heinz Liebl erhielt zum Abschied die Ambrosius-Medaille

Mehr als 40 Jahre war Karl-Heinz Liebl Chorleiter und Stimmbildner bei den Regensburger Domspatzen. Im Juli wurde er nun offi ziell in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Für seine Verdienste um die Kirchenmusik erhielt der 65-Jährige die Ambrosius-Medaille. Damit würdigt der Allgemeine Cäcilien-Verband für Deutschland (ACV) seine außergewöhnlichen Verdienste um die Kirchenmusik.

50 Jahre verbrachte Liebl bei den Domspatzen, zunächst als Schüler, dann als Chorpräfekt und Chorleiter. Der damalige Domkapellmeister Georg Ratzinger erkannte schnell seine Talente. Er bot Karl-Heinz Liebl an, gleich nach dem Abitur einen Nachwuchschor zu übernehmen. Nach einem kurzen Ausflug zum Pädagogikstudium in München nahm er das Angebot an. Parallel dazu studierte er in Regensburg Kirchenmusik.

Insgesamt absolvierte Karl-Heinz Liebl in seinen 40 Jahren als Chorleiter wohl mehr als 3000 Auftritte mit den Domspatzen. Er begegnete US-Präsident Ronald Reagan und Queen Elizabeth II. Er reiste mit dem Chor nach Taiwan, Japan, Korea, Hong Kong, Nordamerika und Südafrika. Hinzu kamen unzählige Auftritte in Fernsehshows.

Doch die größte Freude war für ihn, »immer wieder im Dom zu stehen und mit meinem Chor eine schöne Messe zu singen«. Er habe in all den Jahren nie das Gefühl verloren, welche »Ehre es für mich ist, dort vorm Hochaltar stehen und musizieren zu dürfen«. Mit Buben arbeiten, sie auf dem Weg zu Persönlichkeiten ein Stück weit begleiten zu können, das ist und war sein Traumjob.

Bei seiner Verabschiedung im Wolfgangsaal der Regensburger Domspatzen erhielt er aus den Händen von Domkapellmeister Roland Büchner die Ambrosius-Medaille. Seit März 2015 ist Liebl erster Vorsitzender des Diözesanverbands Pueri Cantores; 40 Kinder- und Jugendchöre sind darin bereits Mitglied. Der Diözesanverband Regensburg wurde nach seiner Gründung schnell zum drittgrößten in Deutschland. Gut 200 ehemalige und aktuelle Domspatzen kamen im Juli von überallher, um für Karl-Heinz Liebl und zum letzten Mal unter seiner Leitung bei der Messe im Dom zu singen. Dort erwartete ihn auch eine besondere Überraschung. Christian Heiß, ehemaliger Domspatz und Domkapellmeister in Eichstätt, komponierte für ihn zum Abschied die Motette Cantate Domino. Zusammen mit Domorganist Franz Josef Stoiber führte der gewaltige Männerchor diese unter der Leitung von Christian Heiß zum ersten Mal auf.

Liebl möchte den aktuellen und ehemaligen Domspatzen verbunden bleiben. Für ihn sind die Domspatzen zur Heimat geworden. »Es gibt in dieser Kombination mit Schule, Internat und Chor deutschlandweit nichts Besseres«, sagt er.

Marcus Weigl

Bild © Hartmut Hientzsch

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