Harmonie an Nord- und Ostsee

Am Tag der Apostel Peter und Paul war es so weit: Vierzehn Chöre des Erzbistums Hamburg haben den Grundstein für einen Diözesan-Cäcilienverband gelegt. Was skurril klingt, ist der Geschichte des noch jungen Erzbistums geschuldet: Nur wenige Chöre der früher zu den Diözesen Osnabrück und Hildesheim gehörenden Pfarreien waren einmal den dortigen Cäcilienverbänden angeschlossen. Die Mecklenburger Pfarrchöre hatten zu DDR-Zeiten eine jeglichem Verbandswesen entgegenstehende Kommunikationsstrategie. 2019 ist die Situation eine ganz andere: Viele Chöre sind miteinander alt geworden und lösen sich auf, die gewohnten Pfarreigrößen gehören der Vergangenheit an, das ehemals ost- und westdeutsche hauptamtliche Personal wird in Kürze mehrheitlich der Nach-Wende-Generation angehören. Pastorale Vernetzung ist allenthalben gefragt, da kamen das Jubiläum des ACV und der Generationswechsel im Bundesvorstand zu einem günstigen Zeitpunkt.

Der neue Diözesanverband greift unterschiedliche Traditionen auf. Die Chöre Schleswig-Holsteins treffen sich seit Jahrzehnten im Benediktinerpriorat Kloster Nütschau in der Nähe von Bad Oldesloe. Hier soll auch weiterhin der Ort der Diözesanchortreffen sein, gemeinsam mit der Jahreshauptversammlung des DCV und dem Treffen der Chorleiter. Spannend wird, wie die Chöre sich in Zukunft stärker befruchten, austauschen, besuchen oder gemeinsam um eine gute Entwicklung bemühen. Die Chöre Hamburgs verfolgen noch am ehesten eine stadt- und volkskirchliche Tradition, während die Mecklenburger Chöre mit der Diasporasituation zurechtkommen müssen.

Mit der Verbandsgründung bekommt die Chorarbeit auch neue Gesichter: Markus Lippasson (Vorsitzender / Neubrandenburg), Ursula Bollig (stellvertretende Vorsitzende / Pinneberg), Thomas Thiel (Schwerin) und Andreas Hevicke (Kiel) als Beisitzer sowie Regionalkirchenmusiker Heiner Arden (Lübeck) als Geschäftsführer und Diözesanbeauftragter für das Chorwesen. Die Benennung des geistlichen Begleiters steht noch aus.

Norbert Hoppermann vom Referat Liturgie, Fachbereich Kirchenmusik des Erzbischöflichen Generalvikariats betont angesichts der Gründung: »Ich wünsche dem noch jungen Verband einen regen Zuwachs, gute Inspiration und intensiven Austausch. Alle Cäcilienchöre im Bundesgebiet, die in Zukunft Ausflüge in die Regionen um Nord- und Ostsee planen, lade ich ein, nach einem Partnerchor in der Gegend Ausschau zu halten. Der Norden ist immer eine Reise wert.

Norbert Hoppermann

Bild: TeilnehmerInnen der Gründungsversammlung (v. l.): Norbert Hoppermann, Maria Krey, Thomas Thiel, Franziska Hevicke, Andreas Hevicke, Heiner Arden, Markus Lippasson

Bild © Sylvia Hevicke

 

 

 

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