Appell des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland zu TTIP und TISA

Der Allgemeine Cäcilien-Verband für Deutschland (ACV) sieht die derzeitigen politischen Bestrebungen zur Einführung des Internationalen Freihandelsabkommen TTIP und insbesondere TISA ("Trade in Services Agreement", Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen) äußerst kritisch. Die Ratifizierung dieses Abkommens hätte die Folge, dass den Kommunen, Ländern und dem Bund das Recht abgesprochen wird, öffentliche Dienste zu erweitern, neue Dienste anzubieten und bereits privatisierte Dienste zu rekommunalisieren, ein Vorgang, der nicht nur verheerende Folgen für das gesellschaftliche Leben hätte, sondern ganz besonders für die Kultur.

Der ACV schließt sich den Forderungen des Deutschen Musikrats und des Deutschen Kulturrats ausdrücklich an, sämtliche Verhandlungen zu TISA unverzüglich einzustellen.

Der ACV appelliert zudem an die eigenen kirchlichen Verantwortlichen, sich dafür einzusetzen, dass die Gemeinwohlorientierung öffentlicher Aufgaben und die Daseinsvorsorge als Grundsäulen unseres gesellschaftlichen Lebens nicht zum Spielball marktliberaler Interessen degeneriert werden.

Würde dies geschehen, so müsste auch die katholische Kirchenmusik in Deutschland mit erheblichen Problemen rechnen, weil ihr zahlreiche bislang durch die öffentliche Hand geförderte Kooperationspartner verlorengingen, die vielerorts eine tragende Säule der gemeindeorientierten Kirchenmusik darstellen.

Der ACV bittet dazuhin die Katholische Kirche dringend zu prüfen, welche Konsequenzen TTIP und TISA auf die durch die Kirchen finanzierten bzw. geförderten kulturellen Einrichtungen haben wird (Chöre und Instrumentalensembles, kirchliche Musikschulen, kirchlich getragene Kultur- und Bildungsarbeit).

Regensburg, 9. November 2014

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